Ankunft in Addis Ababa

Nach einem ruhigen Flug empfängt mich die - mindestens – Drei-Millionen-Metropole Addis Abeba mit afrikanischer Gelassenheit und afrikanischem Chaos auf den Straßen.

 

- Addis Abeba kombiniert beides.

 

 

 

Die Stadt schlägt wie ein abenteuerliches Herz. Die Entwicklung der "neuen Blume", so die wörtliche Übersetzung von Addis Abeba, schreitet rasant voran. Zwischen hinter und neben  gesichtslosen Häusern lebt es gewaltig. Überall Baustellen und halbfertige Häuser. Überall wird gehämmert und gesägt.Auffällig viele junge Menschen sind unterwegs. Der Altersdurchschnitt liegt bei 18 Jahren.

 

 

 

An den Straßen immer wieder Verkäufer von langen Ruten-Bündeln und gelben Blumensträußen. Sie sind für das kommende Meskel-Fest.fest, das traditionell zum Ende der Regenzeit, am 26. und 27. September, stattfindet – alljährlich, zur Erinnerung an die Auffindung des Kreuzes Jesu durch die Heilige Helena (250-330 n. Chr.). Das Fest wird seit über 1600 Jahren gefeiert und zählt zu den farbenprächtigsten Festen in Äthiopien. Zu dieser Zeit blühen in ganz Äthiopien die Yellow Meskel Daisies. Das sind gelbe Gänseblümchen, die Berge und Hügel in einem leuchtenden Gelb erstrahlen lassen. Die Ruten-Bündel sind für die Holzhaufen gedacht, die Demera heißen und angezündet werden. Die Verbrennung basiert auf der Legende, dass Königin Helena, die Mutter Konstantins des Großen, auf einer Pilgerreise ein Feuer durch eine göttliche Eingebung entzündete. Der Rauch des Feuers zeigte ihr den Weg zum Kreuz Jesu. Dieser Legende wird während der religiösen Feierlichkeiten gedacht.

 

 

 

Unsere Autofahrt endet im Haus einer langjährigen Freundin von Mitslal. Wir werden herzlich empfangen und bewirtet – mit einem Frühstück aus Pasta und Eierspeise. Recht üppig für einen deutschen Magen – aber köstlich. Das Wohnzimmer ist voller großer, bequemer Sessel, dazu eine Foto-Tapete und viele Fotos der Hochzeit der Tochter unserer Gastgeberin.

 

 

 

Die Luft vor dem Haus ist feucht, ab und an kommt ein Gewitter; niederschmetternd und kurz. Während draußen die letzten Ausläufer der Regenzeit niederprasseln, wird drinnen ein Holzkohle-Ofen angeschürt. Wärme und äthiopische Herzlichkeit umfangen mich.

 

Ích bin gespannt auf morgen, wenn das Meskelfest beginnt. Es ist einzigartig in Afrika und wurde von der UNESCO im Jahr 2013 als immaterielles Kulturerbe bestätigt.

 

 

 

 

 

 

 

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